Auf insgesamt sechs Flächen in den vier Kommunen unserer LEADER-Region „Leistende Landschaft“ entwicklen sich artenreiche Wiesen und Säume zu ökologisch wertvollen Inseln für die Artenvielfalt.
Sie zeigen zu jeder Jahreszeit ein anderes, faszinierendes Gesicht.
Besuchen Sie doch mal eine der Projekt-Flächen:
Kevelaer – Bankette entlang des Ploodyck ab Xantener Straße linksseitig
Geldern – Wiese zwischen neuem Parkplatz und Kreisverkehr an der Clemensstraße (Gesundheitszentrum)
Straelen – Bankette beidseitig der Straße „Am Reitplatz“ / Allee der Jahresbäume
Straelen – Wiese „An der Bürgerhalle / Nordgraben“ in Herongen
Straelen – Wiese am Waldrand „Klein Holland“
Nettetal – Bankette beidseitig der Lobbericher Straße am Ortseingang Lobberich
Was blüht denn da?
Die eingesäte „Lei.La“-Regio-Saatgutmischung besteht aus 26 Arten und wurde so zusammengestellt, dass die angelegten Wiesen und Säume zum Schutz und Erhalt regional typischer, blühender und vor allem mehrjähriger Wildkräuter beitragen. Davon profitieren zahlreiche Insektenarten. Viele von ihnen sind auf bestimmte Pflanzenarten angewiesen. Es ist daher nicht nur wichtig, dass etwas blüht, sondern auch was genau blüht: Eine Vielfalt an Nektar- und Pollenangebot durch verschiedene Blütenformen und Blühzeiten ist entscheidend. Das Projekt trägt auf diese Weise zum Erhalt der Biodiversität bei.
Die Einsaat der Projektflächen beidseitig der Lobbericher Straße in Nettetal erfolgte im September 2019. Weitere Projektflächen in Straelen, Geldern und Kevelaer wurden im Herbst 2020 eingesät.Durch gezielte Pflege der Flächen werden die biologische Vielfalt und damit die besondere Pflanzengesellschaft der Wiesen gefördert. Die Flächen werden maximal zweimal im Jahr, jeweils nach 15. Juni und nach 15. September gemäht. Das Mahdgut wird abgetragen, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können und auf Mulchmahd wird verzichtet.
Information und Austausch
Für den Erfolg des Projektes ist eine gute Abstimmung mit den Anliegern der ausgewählten Flächen von besonderer Bedeutung. Verschiedene Bewirtschaftungsformen in der Nachbarschaft der Flächen sowie die Verkehrssicherheit sind zu berücksichtigende Themen.
Alle Flächen sind mit Feldschildern markiert, die über das Projekt informieren und die Besonderheiten einzelner heimischer Wildkräuter und deren Nutzen für die Insektenwelt thematisieren. Interessierte Beobachter*innen der Fläche werden hier außerdem über die Pflanzenbestimmungs-App „Flora Incognita“ informiert. Dieses Projekt der TU Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biochemie hilft bei der Bestimmung der Wildkräuter.
Die Flächen wurden mehrfach im Projektverlauf (2 x 2021 / 1 x 2022) von einer Expertin der Biologischen Station Krickenbecker Seen begutachtet. Auf diese Weise ließ sich der Erfolg der Maßnahme, insbesondere der Aussaat, für alle Beteiligten besser einordnen. Der Abschlussbericht des wissenschaftlichen Monitorings aus dem Oktober 2022 steht hier zum Download zur Verfügung: Endbericht zum Monitoring der Biologischen Station Krickenbecker Seen zum Projekt „Artenreiche Wiesen und Säume“
Der erste Bericht mit einer Bewertung des Aussaaterfolgs bis 2021 ist hier ebenfalls abrufbar: Bericht der Biologischen Station Krickenbecker Seen zum Projekt „Artenreiche Wiesen und Säume“
Ein enger Austausch besteht außerdem mit dem Team der NABU-Naturschutzstation Gelderland. Die Expertinnen und Experten hier haben an der Entwicklung der Saatgutmischung und bei der Erstellung der Feldschilder mitgewirkt.
Mit dem Projekt „Artenreiche Wiesen und Säume“ werden als kooperative Maßnahme exemplarisch auf einer Fläche von ca. 1.500 qm pro Kommune artenreiche Wegsäume und „Kindheitswiesen“ (Begriff LVR) auf kommunalen Flächen angelegt. Die Kommunen bilden eine Projektsteuerungsgruppe zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung mit naturschutzfachlichen und landwirtschaftlichen Vertretern sowie weiteren ehrenamtlichen Akteuren, z.B. aus Heimatvereinen. Es werden eine Exkursion, eine öffentliche Fachveranstaltung und eine Mitarbeiterschulung durchgeführt. Die Kommunen identifizieren und qualifizieren geeignete Projektflächen in der freien Landschaft und verständigen sich auf eine mehrjährige niederrheinische Regio-Saatgutmischung sowie die Pflege der Projektflächen. Die Kommunen stellen die Ergebnisse zur Anlage und Pflege in einer Broschüre für Kommunen zusammen. Das Projekt soll fachlich begleitet und dokumentiert werden. Um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen, erfolgt eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit, z.B. durch Straßenbanner, Feldschilder, Roll-Ups.
Das Projektauswahlgremium hat in seiner Sitzung am 7.11.2018 einen LEADER-Zuschuss von 22.750 Euro freigegeben.
Die Erfahrungen aus dem Projekt wurden von der Projektleitung und im Austausch mit den beteiligten Biostationen und Kommunen in einem Abschlussbericht zusammengestellt. Der Bericht ist hier abrufbar und nur digital verfügbar.
Weiterführende Informationen zum Themenfeld „Artenreiche Wiesen und Säume“
Leistende Landschaft e.V.
2019 – 2022
Abgeschlossen
Den Abschlussbericht können Sie hier herunterladen.
Leistende Landschaft e.V.
Glockengasse 5
47608 Geldern