Was ist LEADER?

Regionalentwicklung mit LEADER

Wirtschaftskraft und Lebensqualität steigern

LEADER steht für „Verbindungen zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ (französische Abkürzung für „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“).

 

Die Förderung der ländlichen Entwicklung ist Teil der gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Die GAP beruht auf den zwei “Säulen” Marktstützung und Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe sowie Entwicklung ländlicher Regionen. Zentrales Förderinstrument der EU zur ländlichen Entwicklung im Rahmen der 2. Säule ist der „Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER). Förderziel ist die Unterstützung einer sektorübergreifenden Regionalentwicklung zur Steigerung der Wirtschaftskraft und Lebensqualität in ländlichen Regionen sowohl für Familien von Landwirtinnen und Landwirten als auch für die breitere ländliche Bevölkerung.

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Die LEADER-Methode

In der Region – Für die Region

Die Idee von LEADER ist es, Entwicklungsprozesse in der Region durch eine lokale Aktionsgruppe (LAG) zu organisieren und zu begleiten – unter verstärkter Einbindung der Bevölkerung, wirtschaftlicher und sozialer Interessengruppierungen sowie repräsentativer öffentlicher und privater Institutionen – eben „bottum-up“.

Im Sinne des “Von-unten-nach-oben-Ansatzes” sind alle Menschen in einer Region angesprochen, sich mit ihren Projektideen und Initiativen in den Entwicklungsprozess einzubringen. Dazu gehört etwa die Beteiligung an der Projektauswahl oder die Antragstellung von Förderanträgen.

Die Grundlage für die LEADER-Förderung bildet eine regionale Entwicklungsstrategie, die sich auf ein räumlich zusammenhängendes, nach geografischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten gut abgrenzbares Gebiet bezieht.

Die im LEADER-Prozess beteiligten Akteure stammen aus verschiedenen sektoralen Bereichen und Interessengruppen, z.B. aus Vereinen, Verbänden, Unternehmen, Kommunen, Wirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau, Umweltschutz, der Kultur etc. Durch die Zusammenarbeit von privaten Akteuren aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und die Begrenzung des Stimmenanteils der öffentlichen Hand bei der Entscheidung über die Mittelverwendung, soll ein gemeinsames Handeln gewährleistet werden, das verschiedene Lebensbereiche in Projekten integriert.

Die EU-Fördergelder sollen dazu beitragen, neue und innovative Lösungsansätze für alte und neue Herausforderungen in ländlichen Regionen projekthaft zu fördern. Dabei bietet LEADER den Regionen die Chance, unabhängig von vorgefertigten Förderangeboten (sog. Mainstream-Förderung) weitgehend selbst über die Ausgestaltung der Förderprojekte zu entscheiden und wird zu einer Art „Labor“ für den Aufbau regionaler Kompetenzen und zum Erproben neuer Wege.

Die EU fördert netzwerkbildende Strukturen, die LEADER-Gruppen, Verwaltungen, Organisationen und interessierte Akteure, die innerhalb der EU an der ländlichen Entwicklung beteiligt sind, zusammenbringen. Erfahrungsaustausch und Netzwerkbildung der Regionen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene sind wesentliche Bestandteile von LEADER.

Kooperationen gehen über regionale Aktivitäten zur Netzwerkbildung hinaus. LEADER fördert konkrete Maßnahmen, mit denen LEADER-Regionen gemeinsam mit anderen europäischen LEADER-Regionen oder LEADER-ähnlichen Regionen ein gemeinsames transnationales und/oder gebietsübergreifendes Kooperationsprojekt eingehen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Bestandteil des NRW-Programms

Strukturentwicklung ländlicher Raum

LEADER ist seit der Programmperiode 2007-2013 kein separates Programm mehr, sondern in alle nationalen/regionalen ländlichen Entwicklungsprogramme einbezogen (“mainstreamed”). LEADER ist Bestandteil des NRW-Programms zur Strukturentwicklung ländlicher Räume.

 

Wie der Name schon sagt, ist LEADER eher eine Methode zur Mobilisierung und Ausgestaltung der ländlichen Entwicklung in ländlichen Regionen als ein vorgegebener Satz an Maßnahmen. Dabei kommen für eine Förderung alle Arten von Aktionen in Betracht, die zur Erreichung der sechs Prioritäten des ELER, den Zielsetzungen des NRW-Programms Ländlicher Raum sowie den Schwerpunktsetzungen der jeweiligen regionalen Entwicklungsstrategie beitragen.